Mit der Gründung von Städten entstand für dieselben das Bedürfnis, sich gegen unmittelbare Anfeindungen durch Dritte, insbesondere des Adels, durch bewaffnete Bürgerwehren zu schützen. Hierin muss der Ursprung der Schützenbruderschaften und -gesellschaften gesehen werden, die nachrichtlich erstmals Ende des 13. Jahrhunderts in Flandern und Brabant auftauchten. Im westfälischen Raum ist die Erwähnung der Dortmunder Armbrustschützen im Jahre 1378 der erste Beleg für die Existenz einer Schützengesellschaft. Im kurkölnischen Sauerland sind die Schützen von Attendorn (1410), Geseke (1412) und Brilon (1417) erstmals urkundlich überliefert, womit die Briloner Schützenbruderschaft eine der ältesten des Sauerlandes ist.
Die Statuten vom 2. Februar 1417, mit denen die Gesellschaft der Schützen von Brilon erstmalig genannt werden, stellen mit Sicherheit nicht deren Ursprung dar. Schon die Waffen- oder Kriegsordnung der Stadt von 1362 lässt deren Existenz zumindest vermuten. Neben der Verteidigung der Stadt nahmen sie über lange Zeit Polizeiaufgaben für die Stadt und den Landesherrn, den Kölner Erzbischof wahr. Die Aufgaben der Schützenschaffer als Leiter der gesamten Schützengesellschaft und derer den Stadtquartalen entsprechend eingerichteten Kompanien waren Ehrenämter im wahrsten Sinne des Wortes, deren Übernahme nicht abgelehnt werden durfte.
Durch das Aufkommen von schweren Schusswaffen wie Kanonen gerieten im Verlauf der Jahrhunderte die Verteidigungsaufgaben immer mehr in den Hintergrund. Mit der Gründung der Landwehr 1814/15 fielen auch die Polizeiaufgaben weg, womit die Schützen ihre wesentliche öffentliche Existenzberechtigung verloren. Ihr Fortbestehen beruht wesentlich auf ihrer gesellschaftlichen Funktion. "Schützengelage" wurden schon in alten Zeiten durchgeführt; das Vogelschießen wird schon 1527 als alte Tradition der Briloner Schützen genannt. Die Ehre, beim Vogelschießen Schützenkönig zu werden, war lange Zeit nicht nur ehrenvoll, sondern auch lukrativ, war derselbe doch für ein Jahr von städtischen Abgaben sowie Hand- und Spanndiensten befreit.
1924 errichteten die Briloner Schützen als Ersatz für eine kleinere Halle aus dem Jahre 1867 eine der größten Schützenhallen im weiten Umkreis. In der Zeit des Nationalsozialismus gelang es trotz etlicher äußerer und innerer Widerstände im Kern den kirchlichen und bruderschaftlichen Charakter der Schützengesellschaft zu erhalten. Wie überall nach dem Zweiten Weltkrieg als waffentragender Verein verboten, erfolgte 1948 die Wiederzulassung durch die britische Militärregierung als "St. Hubertus-Schützenbruderschaft 1417 Brilon". Unter dem Sauerländer Schützenbund als Dachverband verstehen sich die Schützen heute als Schützer von Glaube, Sitte und Heimat.
Neben den Schützenfesten und der Beteiligung am Schnadezug kam in den vergangenen Jahrzehnten dem Ausbau und der Unterhaltung der Schützenhalle eine besondere Bedeutung zu, die mit ihren Räumlichkeiten für das öffentliche Leben unverzichtbar ist. Letzter Höhepunkt in diesem Bereich ist der mit großer Eigenleistung errichtete Anbau des Hubertus-Saales im Jahre 1998.